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Semen Semenchenko, der ehemalige Kommandeur des Freiwilligen-Bataillon „Donbass“, sorgt für einen handfesten Skandal in der Ukraine.

„Die Zeit“ war sich im Oktober 2014 wirklich nicht zu schade, diese Gestalt als Held darzustellen und widmeten den „Mann des Maidans“ so wie sie ihn selber nennen, ganze 2 Seiten ihrer Online-Ausgabe. Über seine wahrhaft, grausamen und tödlichen Qualitäten als Kommandeur, verliert man natürlich kein Wort. Aber ich werde ganz sicher später dazu kommen!

Aber zu Beginn: wer ist Semen Semenchenko?

Semen Semenchenko  ist das Pseudonym des Kommandeurs des im April 2014 gegründeten freiwilligen, ukrainischen Kampfverbandes Bataillon Donbass. Im September 2014 erklärte er, sein richtiger Name sei Konstantin Grischin. Vor seinem Einsatz im Bataillon Donbass war er nach eigenen Angaben Geschäftsmann und ukrainischer Offizier. Sementschenko trat in der Öffentlichkeit zunächst stets mit einer Sturmhaube maskiert auf, seine Identität war nicht bekannt.

Jetzt ist der in der Werchowna Rada und als Abgeordneter in der Kommission für nationale Sicherheit und Verteidigung

Im Internet tauchten jetzt Videos und Fotos auf, die Semenchenkos Anwesenheit bei der Besetzung des Verwaltungsgebäudes in Donezk durch die Volkswehr, am 03.März 2014 zeigen.

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Auch seine Teilnahme an den Demonstrationen im März in Donezk kann man nun mittels Fotos belegen.

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Nur einige Monate später, war er dann auf dem Maidan aktiv, dort dann aber bereits mit Maske. Niemand wusste zu dieser Zeit, wer sich hinter dem Namen Semen Semenchenko verbirgt. Denn

Seine Maske lüftete er erst, nachdem er mit seinem Freiwilligen-Bataillon im Donbass gescheitert ist und dennoch von Kiew wie ein Held gefeiert wurde. Diesen „schrecklichen“ Moment des „Maske lüften“, werden wohl die Meisten nicht vergessen.

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Die ehemaligen Kämpfer des Bataillon Donbass haben jedoch überhaupt keine guten Worte für ihren ehemaligen Kommandeur übrig, eher im Gegenteil. Sie beschuldigen ihn, die Soldaten lediglich als Kanonenfutter verheizt zu haben.

Video mit englischen Untertitel

Auch hier spricht einer seiner Kämpfer, der schwere Vorwürfe gegenüber Semenchenko erhebt. Er spricht davon, dass viele lediglich wegen der Inkompetenz und der Launenhaftigkeit von Semenchenko sterben mussten.

Am 26.September erklärte Semenchenko dann aber selbst, dass bei den Kämpfen um Ilovajsk 1000 ukrainische Soldaten ums Leben gekommen sind. Das sagte er bei einer Pressekonferenz in Dnepropetrovsk, welche von RadioSvoboda übertragen wurde.

Nur einen Monat vorher, im August plante er noch die Organisation einer „Landesweiten Guerillabewegung“. Das -verbunden mit einen Appell– gab er damals auf seiner FB-Seite bekannt.

Semen Semenchenko asked the President of Ukraine, the Speaker of the Verkhovna Rada, the Prime Minister, heads of security and law enforcement institutions, and government officials to support his initiative.

“Don’t be afraid of panic! We are not a nation of alarmists. Be open and start preparing the country for guerrilla warfare. Indeed, perhaps then it won’t even happen.” asserts Semenchenko.

Die Regierung in Kiew stört und störte sich aber offensichtlich nicht an der Inkompetenz der zwielichtigen Gestalt Semenchenko. Der ukrainische Ministerpräsident Jazenjuk verlieh dem ehemaligen Bataillonskommandeur „Donbass“ sogar noch den Orden „Bogdan Chmelnizki III.Grades“.

Diese Auszeichnung bekam er ausgerechnet in einer Zeit, in der noch viele Soldaten seines Bataillons eingeschlossen im Kessel von Ilovajsk saßen. Damals versprach er vor laufender Kamera, alle Soldaten zu retten. Dann hatte er aber wohl etwas anderes zu tun, eine Rettung wurde nie veranlasst. Beim Versuch aus dem Kessel auszubrechen, wurden die meisten Kämpfer des Bataillon „Donbass“ von der Volkswehr verhaftet.

donba

Kürzlich reiste er mit weiteren „zwei Freunden aus der Führungsriege der Nationalgarde der ATO“ nach Amerika, um beim „großen Freund“ McCain um Waffenlieferungen und andere militärische Unterstützung für die ATO in der Ukraine zu betteln.

Scheinbar noch ganz verwirrt von zu viel „Washington“, wo -außer McCain- niemand von ihn Notiz nahm, schrieb er nach seiner Rückkehr folgende Nachricht auf seiner Facebook-Seite.

We need to change the regime. Now it is possible. We all need to calm down and think about our next steps. There are forces in the country which we should join hands with and fight for our future, shoulder to shoulder.

First, they tried to daunt us with the threat of the Russian army, then followed a series of military defeats for which no one was held responsible. After that, they spoke about the threat of using tactical nuclear weapons. People got even more scared. Cell phones were blamed for the military defeats, and those who demanded justice were labeled agents of the Kremlin.

If we don’t let them turn us into passive spectators, but instead become active participants, Ukraine shall live on. Donbass is not the beginning and not the end. We are facing very difficult times. They will be cheating us – white will be painted black, and black will be painted white. A betrayal of the country’s interests will be called a victory.

Also entweder ist die derzeitige „Enthüllung“ seiner Aktivitäten im Donbass nur ein dummer Zufall, oder eine Reaktion auf seinen offensichtlichen Größenwahn.

Wie auch immer, man kann davon ausgehen, dass er die Anzahl seiner Sicherheitskräfte mindesten verdoppeln muss.